Paracetamol
Altbewährtes kritisch betrachtet
Seit fast 70 Jahren wird Paracetamol zur Behandlung von Schmerzen und Erkältungsbeschwerden bei Erwachsenen und Kindern erfolgreich eingesetzt. Dieses probate Mittel steht seit einiger Zeit nun aber unter Verdacht, das Asthmarisiko bei Kindern zu erhöhen.
Studie wies auf höheres Asthma-Risiko hin
Eine im August 2010 veröffentlichte Studie scheint nun diesen Vorwurf zu untermauern: Die weltweite ISAAC-Studie zeigt auf, dass 13- bis 14-Jährige, die einmal im Monat Paracetamol einnahmen, ein etwa doppelt so hohes Risiko aufwiesen Asthma zu bekommen wie Gleichaltrige, die auf das Schmerzmittel verzichteten. Selbst bei jenen Jugendlichen, die nur einmal jährlich Paracetamol einnahmen, war das Asthmarisiko um ca. 50 Prozent erhöht. Aufgrund des Studienaufbaus kann aber nicht einfach gesagt werden, dass Paracetamol Asthma verursacht.
Paracetamol ist weiterhin sicher
Paracetamol gilt auch weiterhin als sicheres Medikament, dennoch darf man nicht vergessen, dass jedes noch so altbewährte Medikament Nebenwirkungen haben kann. Daher sollten Paracetamol, aber auch Acetylsalicylsäure (Aspirin®), Ibuprofen (Ibumetin®), Mefenaminsäure (Parkemed ®), nicht schon beim kleinsten Husten, Schnupfen, … im Übermaß eingenommen oder Kindern verabreicht werden.
Besonders vorsichtig aber sollten Asthmatiker, sowie Personen mit vererbtem genetischem Asthma-Risiko (auch jene bei denen die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist) im Umgang mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten sein, wobei sie auch weiterhin Paracetamol den Vortritt geben sollten.
Fieber tötet Viren und Bakterien ab
Generell ist zu sagen, dass Fieber eine gesunde Reaktion des Körpers ist, die meisten Viren und Bakterien überleben 39 Grad Körpertemperatur nicht. Daher unser Rat: Nicht bei jeder leicht erhöhten Temperatur sofort zu fiebersenkenden Mitteln greifen. Beobachten Sie, wie der Gesamtzustand des kranken Kindes ist und verabreichen Sie fiebersenkende Zäpfchen oder Säfte nur nach Anweisung Ihres Arztes. Bei jeder Verabreichung eines Arzneimittels ist mit Vorsicht vorzugehen. Wie immer: fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.